Die Geschichte der Currywurst
Wer hat’s erfunden?
Die Geschichte der Currywurst
Warum die Currywurst nun eigentlich Currywurst heißt, das ist ja klar – weil da so viel Curry in der Soße ist.
Curry, oder genauer gesagt Currypulver, ist eigentlich nicht ein Gewürz, sondern es ist eine Mischung aus den verschiedensten Gewürzen. Diese Mischungen sind nicht überall gleich; einer der Gründe, warum die Currywurst überall ein bisschen anders schmeckt. Immer mit drin ist dabei allerdings Kurkuma, der dem Currypulver auch die typische Farbe verleiht. Und Kurkuma ist sehr gesund.
Aber wo kommt sie nun eigentlich her, diese in Scheiben geschnittene Wurst, die mit leckerer Currysoße übergossen und am besten stilecht mit dem Pommespieker aufgespießt und meistens am Imbissstand verzehrt wird? Wer hat sie erfunden?
In einem Roman von Uwe Timm mit dem Titel „Die Entdeckung der Currywurst“ von 1993 ist es eine Lena Brückner aus Hamburg, die sich das auf die Fahnen schreiben darf – aber das ist natürlich nur eine Geschichte.
Anscheinend war die Currywurst eine Erfindung der Not. Als man nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland wenig Fleisch hatte, versuchte Herta Heuwer, eine Berlinerin mit einem Imbissstand in Charlottenburg, der Bratwurst, die es ab und zu als Ersatz gab, etwas mehr Geschmack zu verleihen. Inspiriert von den Amerikanern mit ihrem vielen Ketchup, kreierte sie 1949 eine Soße, die später als „Chillup“ bekannt – und patentiert – wurde, und der Vorläufer der Soße war, die heute auf der Currywurst landet. Sie wurde mit großem Erfolg für ihre Erfindung belohnt. Sogar die Firma Kraft bemühte sich um ihr Rezept – allerdings vergebens.
Schnell kamen viele auf die Idee, es ihr nachzutun, und schufen ihre eigene Currysoße. So schmeckt keine Currywurst wie die andere.
Da heißt es, einfach die Imbissbude zu finden, wo einem selbst die Currywurst am besten schmeckt. Glaubt man Herbert Grönemeyer, einem Bochumer, ist natürlich das berühmte Bratwursthaus in Bochum der perfekte Ort, der auch ein bisschen Muse für seinen Song aus 1982 über die Currywurst bildete.
Damit sind wir dann schon bei einem weiteren Punkt, den man wissen sollte. Es gibt Berliner Currywurst, und es gibt die Ruhrpott Currywurst. Auch wenn die Berliner die Currywurst erfunden haben – die Ruhrpottler haben sie verfeinert. Hier ist die Currywurst nicht etwa eine Art Bockwurst mit Darm oder eine Weißwurst ohne Darm, sondern eine ganz normale geschnittene Bratwurst. Bratwurst schmeckt einfach kräftiger – da passt die Currysoße noch besser dazu. Finde ich wenigstens; und das finden viele andere auch.
Wer es ganz genau wissen will, für den sei noch die ebenfalls recht berühmte Volkswagen Currywurst erwähnt. In der Kantine von VW dient ebenfalls, wie in Berlin, eine bockwurstähnliche Wurst als Grundlage.
Der Vollständigkeit halber sollte man dann eigentlich auch noch die neue Currywurst von McDonalds erwähnen; wobei die ja offensichtlich nicht so gut ankommt. Klar – sie stammt ja auch weder aus Berlin, noch aus dem Ruhrpott, noch aus der VW Kantine 😉
Der elektrische Currywurstschneider übrigens, der das zerschneiden erheblich einfacher macht, als wenn man das per Hand mit dem Messer erledigen muss, der stammt nun aus einer ganz anderen Gegend Deutschlands – und zwar aus Radevormwald, wo ihn 1963 ein gewisser Friedhelm Selbach erfand.