Currywurst im Ausland
Wie und wo entstand die Currywurst?
Der Ursprung der Currywurst lässt sich kaum noch rekonstruieren, es wird vermutet, die Imbissbudenbesitzerin Herta Heuwer hätte die Spezialität kreiert. Am 4. September 1949 soll sie die Currywurst in Berlin erstmals zum Verkauf angeboten haben. Jene Lebensmittel, die in den Nachkriegsjahren besonders beliebt waren, darunter der von den amerikanischen und britischen Besatzungsmächten eingeführte Ketchup und Curry, kombinierte Herta Heuwer mit einer preisgünstigen Wurst nach deutscher Art.
Historiker zweifeln die Entstehungsgeschichte jedoch an, sie vermuten hinter der Currywurst mehrere Imbissbudenbesitzer, deren Rezepturen sich vermischten, bis eine Variante daraus hervorging. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass die erste Currywurst nicht in Berlin, sondern bereits 1947 in Hamburg verkauft worden ist.
Wie bekannt ist die Currywurst im Ausland?
Curry ist eine englische Bezeichnung für verschiedene indische Gewürzmischungen. Der Ketchup ist eine süßsaure Soße der mittelamerikanischen Tomate, deren Rezeptur auf den Philippinen entstanden ist. Und die Konservierung von Fleisch in Wurstform lässt sich bis in die fernöstliche Frühantike zurückverfolgen. So gesehen müsste die Currywurst ein internationales Produkt sein, das überall bekannt ist.
Obwohl dieses pikante Wurstgericht eigentlich aus fremdländischen Komponenten besteht, wird es dennoch den deutschen Spezialitäten zugeordnet. Tatsächlich begann die Currywurst ihren Siegeszug erst vor wenigen Jahren, sie findet Verbreitung durch die Auswanderungswellen deutscher Migranten.
Currywurst in der Schweiz?
Bis 2014 war Currywurst in der Schweiz eher selten vertreten. Hier und da wurden kleinere Versuche gestartet, aber an den Erfolg der deutschen Currywurst kamen sie nie heran. Seit Januar 2014 werden die hochgelobten Currywurstsaucen vom Bratwursthaus auch in die Schweiz exportiert und stehen nun Imbissbtrieben, Restaurants und Privatpersonen zur Verfügung.
Wie beliebt ist die Currywurst im Ausland?
Japanische Touristen in Deutschland waren eine der ersten Besucher, die in den Genuss der Currywurst kamen. Ihre Begeisterung ergriff Korea und schließlich auch das sich dem Westen öffnende China. Durch deutsche Auswanderer gibt es in fast ganz Fernost Imbissstände und Restaurants, die diese Spezialität anbieten.
Unter Berücksichtigung des Schweinefleischtabus wird die Currywurst inzwischen sogar in der Türkei angeboten. Deutsche Auswanderer und die Nachfahren türkischer Gastarbeiter haben die Currywurst in Kleinasien populär gemacht. Insbesondere in Großstädten verschmelzen die traditionellen Kaffeehäuser und Teestuben mit dem europäischen Flair eines Kleinrestaurants, in denen einheimische und eingeführte Imbissspezialitäten angeboten werden.
Auf den beliebten Urlaubsinseln Spaniens, Mallorca und Ibiza, ist die Currywurst von deutschen Ausreisewilligen eingeführt worden. Unter anderem aber nicht nur wird sie an einem der schönsten Plätze der Insel angeboten, dem Palmenstrand mit Parkpromenade Cala Millor. Auf Ibiza wird dieser Imbiss mannigfaltig am kilometerlangen Sandstrand Playa d’en Bossa dargeboten.
Und nicht zuletzt hat die Currywurstwelle die beiden Überseeländer USA und neuerdings auch Australien erreicht.
Mit der Currywurst nach Amerika?
Vom Banker zum Currywurstverkäufer ist eine Erfolgsgeschichte, die einem Wirtschaftsexperten widerfahren ist. Andre Wechsler wanderte um die Jahrtausendwende in die USA aus und ließ sich in New York nieder. Eine steile Karriere konnte der Ökonom vorweisen, aber Erfüllung fand er erst nach der Eröffnung seines Imbissrestaurants im Stadtteil East Village von New York. Seine Gäste sind längst nicht nur Einheimische, deutsche Touristen und sogar eine Fangemeinde aus Korea genießen immer wieder gerne sein original deutsches Bier und seine Currywurst.
Diesen Erfolg konnte das Imbissrestaurant zu Anfang nicht verbuchen. Eine geraume Zeit nach der Eröffnung fanden sich die Gäste nur schwer in jenem Imbiss ein. Grund dafür war seine Speisekarte, aus dieser ging deutlich hervor, dass er Bier in deutscher Qualität anbot sowie deutsche Spezialitäten, die auch in Übersee bekannt sind, darunter Schnitzel oder Original German Weisswurst, doch Currywurst bestellten sie nicht, diesen Imbiss brachten sie weder mit Indien noch mit Deutschland in Verbindung. Erst Touristen aus Deutschland und die Probierfreudigkeit der Besucher aus Fernost, insbesondere Korea, brachten die Currywurst den Amerikanern näher.
Mit der Currywurst Erfolg im Ausland?
In anderen Teilen der USA werden Sie die Currywurst in den von deutschen Auswanderern bewohnten Gebieten vorfinden, vor allem in Kalifornien und Texas, anderenorts ist sie meist fremd und benötigt noch Anbieter.
Kanada ist trotz vieler Vorurteile sehr gesundheits- und naturbewusst. Mit einer Currywurst auf Naturkostbasis werden Sie die Ansprüche der kanadischen Bevölkerung mehrheitlich treffen. Unter diesen Aspekten könnte die Currywurst Anklang finden, denn dort ist sie noch kein Begriff.
In Mittel- und Südamerika ist die Currywurst fast nur unter deutschen Auswanderern bekannt. Wenn Sie dort die Currywurst anbieten möchten, sollten Sie vorher Onlinewerbung betreiben, denn die Spezialität genießt in Fanblogs einen Kultstatus.
Seit kurzem fand die Currywurst Einzug in Australien. In Imbissbuden und Restaurants werden Sie sie kaum entdecken, aber bei Barbecue und auf Strandpartys darf sie nicht mehr fehlen. Die Ausweitung ihrer Popularität auf die umliegenden Inseln und Inselstaaten lässt daher nicht lange auf sich warten.
Die Currywurst ist fast überall bekannt nur in Indien nicht. Je nach Region herrscht dort ein Rind- beziehungsweise Schweinefleischverbot, ein Wurstrezept auf Geflügelbasis ist daher ratsam. Mit dem Ketchup und German Curry Powder werden Sie die Einheimischen an ihre pikant-scharfen Chutneysaucen erinnern.